DER STROM GOTTES
"Ich befand mich im Fluß Gottes - er war etwa 10 m breit, und das Wasser reichte
mir etwa bis zur Taille - und tollte verspielt mit Jesus umher. Es verstößt
vielleicht gegen Ihre Vorstellung von unserem Herrn, doch er war in überaus
ausgelassener Stimmung. Wir schwammen, wir spritzten uns naß, wir lachten.
Einmal tauchte er mich sogar unter Wasser! (Ich versuchte dasselbe auch bei
ihm.) Wir benahmen uns so, wie man sich eben benimmt, wenn man sich vergnügt im
Wasser tummelt.
Einmal schwamm Jesus mit dem Kopf unter Wasser, tauchte dann auf und schüttelte
seinen Kopf, so daß die Wassertropfen nach allen Seiten spritzten. Ich
versuchte, es ihm gleichzutun, doch als mein Kopf unter der Wasseroberfläche
war, wurde ich von meinem Vorhaben abgelenkt: Ich sah, wie alles Unreine von mir
abgewaschen, weggeschwemmt wurde und flußabwärts trieb. Jedesmal, wenn ich in
den Fluß eintauchte, vollzog sich dieser Reinigungsprozeß. So wie der an Aussatz
erkrankte Naaman im Jordan untertauchte und geheilt wurde (siehe 2Kön. 5:1-14),
so wurde ich in Gottes Fluß von meiner Unreinheit gereinigt.
Interessant war übrigens, daß ich in diesem Fluß nicht ertrinken konnte. Als ich
unter Wasser aus Versehen einatmete, verhielt sich das Wasser ganz untypisch.
Anstatt meine Lunge zum Bersten zu füllen, bis mir der Erstickungstod drohte,
floß dieses Wasser durch meinen ganzen Körper und spendete Erfrischung und neue
Lebenskraft. Dies war in der Tat der Strom des Lebens (siehe Offb. 22:1)
Wir tollten noch eine ganze Zeitlang übermütig herum. Ich kann gar nicht genug
betonen, wieviel Spaß wir hatten und wie sehr Jesus sich freute.
...
Am Ufer stand eine Gruppe und beobachtete uns. Aus mir damals unbekannten
Gründen trauten sich die Leute nicht ins Wasser. Sie schienen Angst davor zu
haben. Heute weiß ich, daß sie jene Menschen verkörperten, die den
Manifestationen des Heiligen Geistes, die mit dem weltweiten geistlichen
Aufbruch, von vielen "The River" ("der Fluß", "der Strom") genannt, einhergehen,
mißtrauisch oder sogar ängstlich gegenüberstehen. (Auf diese Manifestationen und
die damit verbundenen Bedenken mancher werde ich in einem der nächsten Kapitel
genauer eingehen.)
Wie diese Menschen am Ufer standen, uns beobacheteten und nicht so recht wußten,
ob sie sich auch ins Wasser trauen sollten oder nicht, sah mich der Herr an und
sagte: "Komm, wir spritzen sie naß!" Das taten wir, und alle, die so mit dem
Wasser in Berührung kamen, wollten auch zu uns in den Fluß. Es war ansteckend.
Kaum waren sie im Wasser, begannen auch sie, sich ausgelassen mit uns zu freuen.
Ist es nicht paradox? Dieses Wasser löschte nicht nur den Durst, es machte
zugleich durstig.
...
Als nächstes tat der Herr etwas Ungewöhnliches und sehr Erheiterndes. Er zeigte
auf die Wasseroberfläche vor ihm und sagte: "Schau mal!" Auf einmal spuckte ein
riesiger Geysir eine 10 bis 12 m hohe Wasserfontäne und sank dann langsam wieder
in sich zusammen. Ich war verwundert und belustigt zugleich, doch Jesus lachte
einfach. Wie zuvor strahlte er vor Freude. Er sah mich an und sagte: "Du bist
dran. Probier' es aus!" Ich bewegte mich auf die Stelle zu, wo der Geysir
gewesen war, und von neuem schoß er in die Höhe. Er trug mich hoch in die Luft,
behielt mich einige Sekunden lang oben und ließ mich dann sanft wieder sinken.
Wie Sie sich denken könnne, war ich zunächst ziemlich erschrocken, doch auch
hierbei und während der gesamten Vision verspürte ich keinerlei Angst.
Mittlerweile wurde ich immer mutiger und sagte zu Jesus: "Komm mit! Jetzt wir
beide!"
...
Wieder sagte der Herr zu mir: "Laßt uns weiterziehen."
"Wohin?", fragte ich.
"Du wirst schon sehen", wiederholte er, und schon waren wir unterwegs.
Dieses Mal landeten wir an einem Strand. Er sah aus wie ein Badestrand, mit
Liegestühlen, Sonnenschirmen und Volleyballnetzen.
"Was sollen wir hier tun?", fragte ich.
"Es ist Zeit, mal ein wenig auszuspannen!", antwortete er.
"Aber wer geht dann zu all den Menschen auf der Welt, die auf die Gute Nachricht
warten?", fragte ich ihn.
"Da sind noch viele andere, die das ebenso übernehmen können", erwiderte er. "Du
jedenfalls sollst dir eine Ruhepause gönnen."
In diesem Moment sah ich, wie Ceci, meine Frau, und meine beiden Töchter Sarah
und Hannah auf mich zugelaufen kamen. Die Mädchen gingen mit Jesus ins Wasser
und spielten - ja, auch mit ihnen tobte er übermütig herum -, während Ceci und
ich uns am Strand ausruhten. Einige Zeit später kam Jesus zu mir und brachte mir
etwas mit. Als er näher kam, sah ich, daß er eine Geburtstagstorte trug. (Die
Vision fand tatsächlich einen Tag vor meinem Geburtstag statt.)
"Herzlichen Glückwunsch", sagte er und überreichte mir die Torte.
"Aber Herr", rief ich erstaunt, "ich kann es kaum fassen, daß du an meinen
Geburtstag gedacht hast!"
"Natürlich habe ich das", sagte er, "komm, laß uns feiern!"
"Dann schneide du die Torte an!", forderte ich ihn auf.
"Schneiden?", entgegnete er belustigt, "wir werden diesen Kuchen doch nich
schneiden!" Dann fing er an, Stücke von Hand abzubrechen und sie an meine
Familie zu verteilen. Es war eine krümelige und wenig feierliche Angelegenheit,
aber Jesus schien sich daran nicht zu stören. Im Gegenteil, ich hatte den
Eindruck, es machte ihm sogar Spaß, mich durch seinen Humor und seine
Unbekümmertheit zu schockieren. Übrigens, es war mein Lieblingskuchen -
Karottenkuchen